Sommer in der Stadt – schön, aber manchmal auch sehr heiß
Der Sommer in Leipzig bringt nicht nur lange Tage und sonnige Stunden, sondern auch Temperaturen, die die eigenen vier Wände schnell in eine Hitzefalle verwandeln. Besonders in Stadtwohnungen ohne Außenrollos oder in Dachgeschossen kann sich die Wärme stauen – oft bis spät in die Nacht.
Viele Mieter:innen und Eigentümer:innen fragen sich: Wie kann ich meine Wohnung bei Sommerhitze möglichst kühl halten – und das ohne große Investitionen oder Umbauten?
In diesem Beitrag zeigen wir 5 einfache Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Räume auch an heißen Tagen angenehm temperieren – ganz ohne Klimaanlage.
Warum staut sich die Hitze in Wohnungen eigentlich so stark?
Viele Wohnungen – vor allem in älteren Gebäuden oder unter dem Dach – entwickeln sich im Sommer schnell zu wahren Hitzespeichern. Das liegt an einer Kombination verschiedener Faktoren:
- Direkte Sonneneinstrahlung: Große Fensterflächen, besonders in Südlage, lassen viel Licht – und damit Wärme – in die Wohnung.
- Mangelnde Dämmung: In unsanierten Altbauten fehlt oft eine effektive Dämmung, die Hitze abhalten würde.
- Wärmespeichernde Materialien: Böden, Wände und Möbel nehmen die Wärme tagsüber auf und geben sie abends nur langsam wieder ab.
- Ungünstige Lüftungssituation: Ohne Quer- oder Durchzugsmöglichkeiten bleibt warme Luft länger stehen.
Das Gute: Mit dem richtigen Verhalten lässt sich trotz dieser baulichen Gegebenheiten einiges bewirken. Im nächsten Abschnitt stellen wir Ihnen fünf praktische Tipps vor, die helfen, Ihre Wohnung spürbar abzukühlen.
5 einfache Maßnahmen zur Abkühlung – ganz ohne Klimaanlage
1. Lüften – aber zur richtigen Zeit
Lüften ist wichtig, aber bitte nicht zur heißesten Tageszeit! Am effektivsten ist das Stoßlüften am frühen Morgen und späten Abend, wenn die Außentemperaturen niedriger sind. Öffnen Sie dabei möglichst mehrere Fenster oder Türen gleichzeitig – so entsteht Durchzug und die warme Luft wird schneller aus der Wohnung befördert. Tagsüber sollten Fenster geschlossen bleiben, um das Eindringen der Hitze zu vermeiden.
2. Verdunkeln nicht vergessen
Fenster sind Wärmebrücken – besonders wenn sie der Sonne ausgesetzt sind. Ziehen Sie tagsüber Vorhänge, Rollos oder Jalousien zu, am besten bevor die Sonne hereinscheint. Ideal sind außenliegende Rollos, da sie die Wärme gar nicht erst ins Zimmer lassen. Alternativ helfen auch einfache Sonnenschutzfolien oder reflektierende Thermovorhänge.
3. Elektrische Geräte bewusst einsetzen
Viele Haushaltsgeräte erzeugen unbemerkt zusätzliche Wärme: Fernseher, Computer, Lampen und selbst Ladegeräte geben bei Nutzung Wärme ab. Tipp: Unnötige Geräte ganz ausschalten, nicht nur auf Standby lassen. Auch beim Kochen hilft es, an heißen Tagen öfter mal auf kalte Speisen umzusteigen.
4. Luft in Bewegung bringen
Ein Ventilator sorgt nicht für echte Kühlung, aber er lässt den Raum deutlich angenehmer wirken. Besonders effektiv: Stellen Sie eine Schale mit Eis oder eine Flasche kaltes Wasser direkt davor – so wird die Luft merklich frischer. Auch hier gilt: Platzieren Sie den Ventilator so, dass die Luft durch den Raum zirkuliert, z. B. gegenüber einem geöffneten Fenster.
5. Pflanzen als natürliche Klimaanlage
Zimmerpflanzen sehen nicht nur gut aus, sie verbessern auch das Raumklima. Großblättrige Pflanzen wie Ficus, Areca-Palme oder Grünlilie geben über ihre Blätter Feuchtigkeit ab – das wirkt leicht kühlend. Wichtig: Gießen nicht vergessen – Pflanzen helfen nur, wenn sie nicht austrocknen.
Was ist in Mietwohnungen erlaubt – und was nicht?
Nicht jede Maßnahme zur Abkühlung darf in einer Mietwohnung einfach umgesetzt werden – vor allem dann nicht, wenn bauliche Veränderungen notwendig wären. Hier ein kurzer Überblick, was erlaubt ist und wo man besser Rücksprache mit der Hausverwaltung halten sollte:
Erlaubt ohne Zustimmung
- Mobile Ventilatoren oder Klimageräte mit Abluftschlauch ins Fenster: Diese Geräte sind frei nutzbar, solange keine baulichen Eingriffe nötig sind.
- Verdunkelung mit Vorhängen, Innenjalousien oder Thermovorhängen: Alles, was nicht dauerhaft montiert wird, ist in der Regel unproblematisch.
- Zimmerpflanzen, Schalen mit Eis oder Wasserbehälter vor dem Ventilator: Diese Hausmittel sind jederzeit anwendbar.
Nur mit Zustimmung erlaubt
- Bohrungen an Fensterrahmen für Außenjalousien oder Markisen: Fensterrahmen zählen zum Gemeinschaftseigentum – Eingriffe müssen genehmigt werden.
- Feste Installation von Klimaanlagen mit Wanddurchbruch: Eine Split-Klimaanlage ist genehmigungspflichtig und meist nicht erlaubt.
- Veränderungen an der Fassade oder dem Gemeinschaftseigentum: Zum Beispiel bei außenliegenden Rollläden oder Sonnensegeln, die fest montiert werden sollen.
Fazit: Kleine Maßnahmen, große Wirkung
Auch wenn die Sommerhitze in der Stadt manchmal kaum zu ertragen ist – mit ein paar einfachen Kniffen lässt sich das Wohnklima deutlich verbessern. Richtiges Lüften, gezielte Verdunkelung und bewusster Umgang mit Wärmequellenhelfen dabei, Ihre Wohnung auch an heißen Tagen angenehm kühl zu halten.
Dazu braucht es keine teuren Klimaanlagen oder aufwendige Umbauten. Viele Lösungen sind sofort umsetzbar, kostengünstig und energieeffizient – ideal für Mietwohnungen oder WEG-Einheiten, bei denen größere Veränderungen nicht möglich sind.
Wenn Sie unsicher sind, was in Ihrer Wohnung erlaubt ist oder welche baulichen Maßnahmen möglich wären, sprechen Sie uns als Hausverwaltung gern an. Wir beraten Sie gern – damit Sie den Sommer auch zu Hause genießen können.