Urlaubszeit – aber was passiert mit der Wohnung?

Sommerzeit bedeutet für viele: Koffer packen, abschalten und den Alltag für ein paar Tage oder Wochen hinter sich lassen. Doch während wir uns auf Sonne, Meer oder Bergluft freuen, bleibt die Wohnung allein zurück – und genau das birgt ein paar Risiken.

Ob Mieter oder Eigentümer: Wer seine vier Wände gut vorbereitet, schützt nicht nur das Zuhause vor unliebsamen Überraschungen, sondern sorgt auch für ein besseres Gefühl während der Abwesenheit. In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst, wie Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus sicher und ordentlich hinterlassen – damit der Urlaub wirklich entspannt bleibt.

Einbruchschutz: Mit kleinen Maßnahmen viel bewirken

Statistisch gesehen steigen Einbrüche in den Sommermonaten an – kein Wunder, denn viele Wohnungen und Häuser stehen dann leer. Doch mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich senken.

Fenster und Türen prüfen: Vor der Abreise sollten alle Fenster geschlossen und alle Türen sorgfältig verschlossen werden – auch Keller- oder Balkontüren. Bei älteren Schlössern lohnt sich eventuell ein Austausch gegen ein moderneres Sicherheitsschloss.

Zeitschaltuhren nutzen: Lichtquellen im Wohn- oder Flurbereich können mit Zeitschaltuhren gesteuert werden, um eine Anwesenheit zu simulieren. Auch Rollläden, die sich täglich zu unterschiedlichen Zeiten bewegen, schrecken potenzielle Einbrecher ab.

Keine Hinweise auf Abwesenheit geben: Auch wenn es verlockend ist – Urlaubsfotos sollten besser erst nach der Rückkehr ins Netz gestellt werden. Wer öffentlich macht, dass er nicht zu Hause ist, liefert unbeabsichtigt Hinweise für unerwünschte Besucher.

Vertrauenspersonen einbinden: Der beste Schutz ist menschlich

Technik ist hilfreich – aber oft ist ein aufmerksamer Nachbar oder ein guter Freund der verlässlichste Schutz während der Urlaubszeit. Wer jemanden in der Nähe hat, der gelegentlich nach dem Rechten sieht, kann beruhigt verreisen.

Schlüssel hinterlegen: Ein Ersatzschlüssel bei einer vertrauten Person spart im Notfall nicht nur Geld, sondern ermöglicht auch schnelle Hilfe, falls zum Beispiel ein Wasserrohr bricht oder ein Sturm Schäden verursacht.

Regelmäßiger Kontrollgang: Ein kurzes Hereinschauen alle paar Tage – ob alles trocken ist, die Fenster intakt sind oder ungewöhnliche Geräusche zu hören sind – kann im Ernstfall Schlimmeres verhindern. Auch ein geleerter Briefkasten wirkt oft abschreckender auf potenzielle Einbrecher.

Absprachen mit den Nachbarn: In vielen Mietshäusern oder Eigentümergemeinschaften ist ein gutes Miteinander Gold wert. Wer die Nachbarn über seine Abwesenheit informiert, kann oft auf deren wachsame Augen zählen.

Pflanzen und Balkon: Gut gepflegt trotz Abwesenheit

Auch grüne Mitbewohner brauchen während des Urlaubs Aufmerksamkeit – ebenso wie der Balkon oder die Terrasse. Mit ein wenig Vorbereitung bleibt beides in gutem Zustand, auch wenn Sie mehrere Tage oder Wochen weg sind.

Pflanzen gießen organisieren: Wer Nachbarn oder Freunde um Unterstützung bittet, sollte einen kurzen Pflegeplan hinterlassen – idealerweise mit dem Standort der Pflanzen, Gießmengen und eventuell besonderen Hinweisen. Alternativ gibt es einfache Bewässerungssysteme für den Urlaub, etwa Tonkegel, Wasserkugeln oder Systeme mit Zeitschaltuhr.

Balkonmöbel und Deko sichern: Stühle, Kissen, Sonnenschirme oder Dekoartikel sollten wetterfest verstaut oder gesichert werden – besonders bei oberen Stockwerken mit starkem Wind. So vermeiden Sie Schäden an der eigenen oder benachbarten Wohnung.

Wasseransammlungen vermeiden: Übertöpfe oder Balkonkübel sollten so positioniert werden, dass bei Regen kein Wasser überläuft. Das schützt nicht nur die Pflanzen, sondern beugt auch Ärger mit Nachbarn wegen möglicher Wasserschäden vor.

Pflichten beachten: Auch im Urlaub gilt die Hausordnung

Auch wenn man nicht zu Hause ist, gelten die grundlegenden Pflichten als Mieter oder Eigentümer weiterhin. Wer vorausschauend plant, vermeidet Ärger und Missverständnisse – insbesondere in Mehrfamilienhäusern.

Fenster nicht dauerhaft gekippt lassen: Dauerhaft gekippte Fenster wirken zwar harmlos, gelten aber aus versicherungstechnischer Sicht oft als „offen“. Im Fall eines Einbruchs oder Unwetterschadens kann das zu Problemen mit der Gebäudeversicherung führen. Zudem kann Feuchtigkeit eindringen – besonders bei Sommergewittern.

Haustiere gut versorgen: Wer Tiere hält, muss sicherstellen, dass sie während der Abwesenheit artgerecht betreut werden. Das gilt auch in Mietverhältnissen – denn durch Lärm, Geruch oder mangelnde Pflege können Störungen für andere Hausbewohner entstehen.

Rücksicht auf Nachbarn: Balkonkästen, Gartenmöbel oder automatische Gießsysteme sollten so eingestellt oder gesichert sein, dass keine Tropfen oder Überläufe auf darunterliegende Balkone oder Gemeinschaftsflächen entstehen. Ein bisschen Weitsicht sorgt für ein gutes Miteinander.

WEG und Eigentumswohnungen: Verantwortung trotz Abwesenheit

Für Wohnungseigentümer in einer Eigentümergemeinschaft (WEG) gelten zusätzliche Aspekte, die bei längerer Abwesenheit beachtet werden sollten. Auch wenn man im Urlaub ist, laufen manche Prozesse im Haus weiter – etwa geplante Maßnahmen oder Gemeinschaftstermine.

Zugang bei Wartungsarbeiten sicherstellen: Wenn Arbeiten an gemeinschaftlichen Leitungen, Heizsystemen oder anderen Hausanlagen geplant sind und ein Zugang zur eigenen Wohnung notwendig ist, sollte eine Vertretung organisiert werden – zum Beispiel durch einen Nachbarn mit Schlüsselvollmacht.

Vertretung bei Eigentümerversammlungen: Findet während Ihrer Abwesenheit eine Eigentümerversammlung statt, können Sie einer anderen Person eine Vollmacht erteilen. So bleibt Ihre Stimme erhalten – besonders bei wichtigen Entscheidungen.

Gemeinschaftsflächen sauber und ordentlich hinterlassen: Ob Fahrradkeller, Flur, Müllraum oder Waschküche – alles sollte bei Urlaubsantritt in ordentlichem Zustand sein. Das sorgt für ein gutes Verhältnis zu den übrigen Eigentümern und beugt Beschwerden vor.

Digitale Helfer: Mit Technik das Zuhause im Blick behalten

Wer sein Zuhause während des Urlaubs zusätzlich absichern möchte, kann auf digitale Lösungen setzen. Viele dieser Systeme sind mittlerweile erschwinglich, leicht zu installieren und bieten einen echten Mehrwert – sowohl für Mieter als auch für Eigentümer.

Licht- und Rollladensteuerung per App: Smarte Steckdosen und Zeitschaltuhren lassen sich heute bequem über das Smartphone steuern. So können Lichter, Rollläden oder sogar Radioschaltungen von unterwegs aktiviert werden – und täuschen Präsenz vor.

Kameras mit Bewegungserkennung: Innen- und Außenkameras mit Live-Bild, App-Anbindung und Bewegungsmelder sind inzwischen leicht zugänglich. Wichtig: Bei Außenkameras müssen Datenschutz und Persönlichkeitsrechte Dritter beachtet werden – insbesondere bei Gemeinschaftseigentum.

Sensoren für Fenster und Türen: Kleine Sensoren informieren per App, ob Fenster geöffnet oder geschlossen sind. Auch Wasser- oder Rauchmelder mit WLAN-Funktion geben im Ernstfall Alarm direkt auf das Smartphone.

WLAN-Zeitschaltungen & Anwesenheitssimulationen: Einige Smart-Home-Systeme ermöglichen sogar automatisierte Abläufe – etwa wechselnde Lichtmuster oder das Zufallsöffnen von Rollläden, um echte Anwesenheit zu simulieren.

Fazit: Entspannt verreisen – mit einem sicheren Gefühl zu Hause

Ein gut vorbereiteter Urlaub beginnt nicht erst am Flughafen, sondern in den eigenen vier Wänden. Wer rechtzeitig an Einbruchschutz, Pflanzenpflege, Nachbarschaftsabsprachen und Pflichten denkt, schafft die besten Voraussetzungen für eine sorgenfreie Abwesenheit.

Ob Sie Mieter oder Eigentümer sind: Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich viel erreichen – für Ihre eigene Sicherheit, aber auch für ein gutes Miteinander im Haus. Und wenn Sie zusätzlich digitale Helfer nutzen, behalten Sie auch aus der Ferne stets ein gutes Gefühl.